Freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe

Die Sozialpädagogische Erziehungsbeistandschaft  (§30 SGB VIII)

Individuelle Unterstützung für Kinder und Jugendliche

Die Sozialpädagogische Erziehungsbeistandschaft  (§30 SGB VIII)

Die Erziehungsbeistandschaft bietet eine wertvolle Unterstützung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die in ihrem Alltag besonderen Herausforderungen begegnen. Ziel ist es, junge Menschen zu stärken, ihnen neue Perspektiven zu eröffnen und sie auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit zu begleiten.

Im Rahmen der Erziehungsbeistandschaft stehen wir den jungen Menschen und ihren Familien zur Seite. Ob schulische Schwierigkeiten, Konflikte im Elternhaus oder der Wunsch nach persönlicher Entwicklung – unsere Fachkräfte bieten lösungsorientierte, individuelle Unterstützung und begleiten die jungen Menschen dabei, ihre Ziele zu erreichen.

Das Ziel der Erziehungsbeistandschaft ist es, jungen Menschen zu helfen, ihre eigenen Stärken zu erkennen und ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln. Durch eine vertrauensvolle Begleitung möchten wir sie dazu befähigen, eigenständig Entscheidungen zu treffen und Verantwortung für ihren Lebensweg zu übernehmen.

Sozialpädagogische Erziehungsbeistandschaft

FAQ – Erziehungsbeistandschaft §30

1. Wann ist eine Erziehungsbeistandschaft sinnvoll?

Eine Erziehungsbeistandschaft ist sinnvoll, wenn Kinder oder Jugendliche in ihrem Alltag vor besonderen Herausforderungen stehen, die nicht unmittelbar mit der Erziehungsfähigkeit der Eltern zu tun haben, oder wenn der junge Mensch aufgrund unverschuldeter Umstände, wie beispielsweise einer psychischen Erkrankung der Eltern, eine kompensatorische Hilfe benötigt, um sich innerhalb des familiären Rahmens positiv entwickeln zu können.

Mit gezielter Unterstützung hilft der Erziehungsbeistand dabei, Lösungswege zu entwickeln, die sozialen Fähigkeiten zu stärken und neue Perspektiven für eine selbstständige und positive Entwicklung zu eröffnen.

2. Wie hilft eine Erziehungsbeistandschaft konkret?

Eine Erziehungsbeistandschaft unterstützt Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in herausfordernden Lebensphasen und begleitet sie dabei, ihre eigenen Fähigkeiten zu stärken und persönliche Ziele zu erreichen. Konkret bedeutet das:

  • Individuelle Förderung: Der Erziehungsbeistand hilft dabei, schulische und soziale Herausforderungen zu bewältigen und die Eigenständigkeit zu fördern.
  • Soziale Kompetenzen stärken: Der junge Mensch lernt, Konflikte besser zu lösen, Vertrauen aufzubauen und sich in sozialen Gruppen sicher zu bewegen.
  • Lösungsorientierte Gespräche: In vertrauensvollen Gesprächen werden Problemlösungsstrategien entwickelt, die zu mehr Stabilität und Selbstbewusstsein beitragen.
  • Unterstützung im Familienalltag: Die Erziehungsbeistandschaft wirkt stabilisierend auf die familiäre Situation und fördert ein konstruktives Miteinander.
3. Wie kann man eine Erziehungsbeistandschaft bekommen?

Eine Erziehungsbeistandschaft kann über das zuständige Jugendamt beantragt werden. Der Ablauf ist dabei in der Regel wie folgt:

  1. Kontaktaufnahme mit dem Jugendamt: Die Personensorgeberechtigten oder der junge Mensch selbst können sich an das zuständige Jugendamt wenden und ein Gespräch vereinbaren und die Hilfe beantragen.
  2. Bedarfsprüfung: In gemeinsamen Gesprächen mit dem Jugendamt wird geklärt, welche Herausforderungen bestehen und ob eine Erziehungsbeistandschaft die geeignete Unterstützung darstellt.
  3. Antragstellung und Bewilligung: Bei festgestelltem Bedarf beantragt das Jugendamt die Erziehungsbeistandschaft und stimmt das Vorgehen mit der Familie und dem/der Jugendlichen ab.
  4. Zuordnung eines Erziehungsbeistands: Das Jugendamt vermittelt eine geeignete Fachkraft, die dann regelmäßig mit dem/der Jugendlichen und der Familie arbeitet.

Die Kosten werden in der Regel vom Jugendamt übernommen.

4. Wie lange dauert die Erziehungsbeistandschaft?

Die Dauer einer Erziehungsbeistandschaft ist individuell und hängt von den Bedürfnissen und Fortschritten des jungen Menschen ab. Sie kann je nach Fall von einigen Monaten bis zu mehreren Jahren dauern. In regelmäßigen Abständen überprüft das Jugendamt zusammen mit der Familie und dem Erziehungsbeistand, ob die gesetzten Ziele erreicht wurden oder ob eine weitere Begleitung sinnvoll ist. Ziel ist es, die Erziehungsbeistandschaft so lange anzubieten, bis der junge Mensch die notwendigen Fähigkeiten und Ressourcen entwickelt hat, um die Herausforderungen eigenständig zu meistern.

5. Wie kann ich ein Erziehungsbeistand werden?

Um Erziehungsbeistand zu werden, sind bestimmte fachliche Qualifikationen und persönliche Fähigkeiten notwendig, da die Arbeit anspruchsvoll und verantwortungsvoll ist. Hier sind die Schritte, um Erziehungsbeistand zu werden:

  1. Ausbildung oder Studium: In der Regel wird ein Abschluss in Sozialpädagogik, Sozialarbeit oder einem ähnlichen Bereich benötigt. Ein Bachelorabschluss in diesen Fächern ist oft Voraussetzung.
  2. Anerkennung als Fachkraft: Viele Träger und Jugendämter setzen die staatliche Anerkennung als Sozialpädagogin/ Sozialarbeiterin voraus.
  3. Berufserfahrung: Praxiserfahrung in der Kinder- und Jugendhilfe ist von Vorteil. Diese hilft dabei ein tieferes Verständnis für die Arbeit als Erziehungsbeistand zu entwickeln.
  4. Persönliche Kompetenzen: Empathie, Geduld, Kommunikationsfähigkeit und Konfliktlösungskompetenz sind entscheidend. Erziehungsbeistände müssen in der Lage sein, stabile Beziehungen zu jungen Menschen aufzubauen und auch in schwierigen Situationen professionell zu handeln.
  5. Bewerbung bei Trägern oder Jugendämtern: Viele Erziehungsbeistände sind bei sozialen Trägern, Jugendämtern oder Einrichtungen der Jugendhilfe angestellt. Eine Bewerbung bei uns als ein solcher Träger ist der nächste Schritt.
  6. Fortbildung und Supervision: Auch nach dem Einstieg als Erziehungsbeistand sind regelmäßige Fortbildungen und Supervisionen wichtig, um sich weiterzuentwickeln und auf dem neuesten Stand zu bleiben.  Diese Thematik können wir als Träger entsprechend darstellen.

Diese Schritte führen zu einer verantwortungsvollen und erfüllenden Tätigkeit als Erziehungsbeistand, bei der Sie junge Menschen und ihre Familien nachhaltig unterstützen können.

6. Was ist der Unterschied zwischen einer Erziehungsbeistandschaft und einer Familienhilfe?

Bei der Erziehungsbeistandschaft steht der junge Mensch im Mittelpunkt. Der Erziehungsbeistand arbeitet gezielt mit dem jungen Menschen, um dessen persönliche und soziale Fähigkeiten zu stärken. Die Eltern sind in die Zusammenarbeit eingebunden, jedoch liegt der Hauptfokus auf der individuellen Förderung und der Entwicklung des Kindes oder Jugendlichen hin zu mehr Selbstständigkeit.

Im Gegensatz dazu wird bei der Familienhilfe die gesamte Familie als System unterstützt. Hier geht es darum, die familiären Strukturen zu stabilisieren und gemeinsam Lösungen für Alltagsprobleme oder Erziehungsfragen zu finden. Die Fachkraft arbeitet mit allen Familienmitgliedern und hilft bei der Bewältigung von Konflikten, der Haushaltsorganisation und der Stärkung der Erziehungskompetenzen der Eltern.